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Restrukturierung und Personalabbau bei CureVac

03.07.2024 15:42
Das Biotech-Unternehmen CureVac verkündet Anfang Juli eine "signifikante strategische Umstrukturierung". Diese Umstrukturierung umfasst einen massiven Personalabbau um 30 Prozent. Zukünftig will sich das Unternehmen nach eigenen Angaben auf hochwertige mRNA-Projekte in der Onkologie und anderen ausgewählten Bereichen mit erheblichem ungedecktem medizinischem Bedarf konzentrieren. Die Impfstoffsparte wird komplett an GSK verkauft.

Die Umstrukturierung folgt auf eine neue Lizenzvereinbarung mit GSK im Wert von bis zu 1,45 Milliarden Euro zuzüglich Lizenzzahlungen. Im Rahmen dieser neuen Vereinbarung übernimmt GSK die Kontrolle über die Entwicklung, Herstellung und weltweite Vermarktung der COVID-19- und Influenza-Programme einschließlich deren Kombination und ermöglicht CureVac sich auf seine Kernkompetenzen zu konzentrieren.

„Wir haben bemerkenswerte Fortschritte bei der Weiterentwicklung unserer mRNA-Plattform erzielt, was durch vielversprechende Phase-2-Daten für Influenza und COVID-19 und die jüngste Lizenzvereinbarung mit GSK belegt wird“, erklärt Dr. Alexander Zehnder, Vorstandvorsitzender von CureVac. „Jetzt können wir ein neues Kapitel für CureVac aufschlagen. Die neue GSK-Vereinbarung bietet nicht nur eine umfangreiche Finanzierung, sondern ermöglicht es uns auch, unsere Geschäftstätigkeit zu optimieren und uns auf Technologie-Innovation, Forschung und Entwicklung zu konzentrieren."

Nach Einschätzung Zehnders ermöglicht die Vereinbarung, die Onkologie-Programme zu priorisieren und die Technologie in andere Bereiche auszuweiten, in denen mRNA für die Entwicklung neuartiger Behandlungsansätze geeignet sei. Zum mit der Umstrukturierung verbundenen Personalabbau sagt der Vorstandsvorsitzende, dass es auf persönlicher Ebene eine schwierige Entscheidung sei. Dennoch zeigte er sich überzeugt, "dass dies ein notwendiger Schritt ist, um den langfristigen Erfolg von CureVac zu sichern. Bei der Umsetzung dieser Umstrukturierung sind wir allen unseren Mitarbeitern für ihr Engagement, ihre Leidenschaft und ihr Engagement bei der Weiterentwicklung mRNA-basierter Therapien für Patienten dankbar."

In der zweiten Hälfte dieses Jahres erwartet CureVac Daten aus der Phase-1-Studie seines Krebsimpfstoffkandidaten CVGBM gegen Glioblastom vorlegen zu können. Bis Ende 2025 will das Unternehmen zwei klinische Kandidaten für „shared antigen“ Krebsimpfstoffe bei soliden Tumoren und hämatologischen Krebserkrankungen vorstellen, darunter einen in Zusammenarbeit mit Forschern von M.D. Anderson, mit dem Plan, bis Ende 2026 zwei weitere Phase-1-Studien zu beginnen.

Als Ergebnis der Restrukturierung erwartet CureVac, dass seine Betriebskosten ab 2025 um mehr als 30 Prozent reduziert werden. Dies beinhalte eine Senkung der Personalkosten um etwa 25 Millionen Euro.

In Kombination mit der Vorauszahlung von 400 Mio.Euro und zusätzlichen Zahlungen von bis zu 1,05 Milliarden Euro aus der GSK-Lizenzvereinbarung sowie gestaffelten Lizenzgebühren verlängern diese Kosteneinsparungen die Cash-Runway des Unternehmens bis ins Jahr 2028. Weitere Finanz- und Strategie-Updates sollen im Rahmen der Q3 Quartalsberichtserstattung im November 2024 erfolgen.